Umweltschutz

– ist uns ein großes Anliegen: wir leben in und mit der Natur, die es zu schützen gilt. Die Klimakrise macht auch bei uns nicht Halt, vielmehr ist diese im hochalpinen Raum besonders augenscheinlich: der Rückgang der Gletscher ist alljährlich vor unserer Haustüre zu beobachten; der Rückgang des Permafrostes ist spürbar durch erhöhten Stein- und Blockschlag – a la long gibt es mitunter auch hochalpine Wege, die nicht mehr „zu halten“ sein werden. Die Trinkwasserversorgung wird hochalpin immer schwieriger …

Dass uns die Klimakrise sehr beschäftigt, lässt sich auch daran erkennen, dass wir zu diesem Thema viel an unterschiedlicher Literatur im Haus haben. Auch versuchen wir unsere Kooperationspartner so zu wählen, dass jene im Haus präsent sind, denen dieses Thema ebenso unter den Nägeln brennt.

In der Versorgungslogistik versuchen wir, unsere CO2- Belastung durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe möglichst gering zu halten. Ebenso wählen wir nach Möglichkeit regionale Lebensmittel und versuchen, alternativ zum Fleischangebot ein gutes Angebot an vegetarischen Speisen zur Verfügung zu stellen.

Wir versuchen in der Bewirtschaftung strikt recyclebaren Müll zu trennen und diesen gepresst zur Wiederverwertung ins Tal zu bringen. Wir versuchen sparsam mit unseren umweltfreundlichen Reinigungs- und Waschmitteln umzugehen. Wir vermeiden Einwegverpackungen; unser Toilettenpapier ist umweltfreundliches Papier. Das dieselbetriebene Notstromaggregat (Blockheizkraftwerk) versuchen wir so wenig wie möglich zum Einsatz zu bringen. Tagesgäste bitten wir, ihren Müll wieder mit ins Tal zu nehmen und dort getrennt zu entsorgen. Nächtigungsgäste ersuchen wir, ihren Müll in der Hütte konsequent in der vorgesehenen Mülltrennstation zu entsorgen.

Bitte nehmen Sie konsequent ihren Müll mit. Bitte werfen Sie auch keinen organischen Müll – insbesondere Bananschalen und Schalen von Zitrusfrüchten – weg, die Verrottung dieser beiden Schalenarten dauert im hochalpinen Gelände sehr lange. Bitte pflücken sie keine Pflanzen – insbesondere keine geschützten. Bitte bewegen Sie sich auf den Wegen – Wegabschneider forcieren die Erosion!

Kein Stausee im Taschachtal!

Wie nunmehr die TIWAG (Tiroler Wasserkraft Gesellschaft) entschieden hat, wird für den Ausbau des Kraftwerks im Kaunertal ein zusätzlicher Stausee im Platzertal (Kaunertal) forciert. Das Projekt im Taschachtal wird nicht weiter verfolgt; der Grund dafür liegt für die TIWAG in der für die Errichtung eines Stausee’s schlechten geologischen Voraussetzung im Taschachtal.

Die Hintergründe und die Geschichte des geplanten Stausee’s im Taschachtal sind weiter unten beschrieben.

Quo vadis Stausee Taschachtal?

Die TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) plant für den Ausbau des Kaunertalkraftwerkes zu einer Kraftwerksgruppe einen Oberstufenspeicher mit einem 145 Meter hohen Staudamm im Taschachtal. Dieser soll der kaunertaler Kraftwerksgruppe über einen Stollen als „Wasserlieferant“ dienen. Neben der grundsätzlichen Fragestellung, wie mit Naturressourcen umgegangen wird und wie sich der steigende Energiebedarf bewältigen lässt, bewegen uns auch die regionalen Folgen und Auswirkungen des geplanten Projektes: Darf die Naturressource Taschachtal verbaut/zerstört werden? Wiegen energiepolititsche Wirtschaftsinteressen schwerer als der Moränenschutz, der auch im Tiroler Naturschutzgesetz klar verankert ist?

  • Im Optionenbericht der TIWAG werden die energiepolitischen Argumente der Ausbaupläne von Wasserkraftanlagen erläutert: www.optionenbericht.at
  • Demgegenüber steht exemplarisch das Gutachten von Univ.-Prof. Dr. Gernot Patzelt (Hochgebirgsforscher und Glaziologe): www.dietiwag.at/mat/sachverhalt_p.pdf

TIWAG-Projekt und DAV

Kurzbeschreibung des Kraftwerkprojektes Kaunertal (Planungsstand Mai 2008):

Im Jahr 2004 wurde die Öffentlichkeit in Tirol durch Pläne für neue Kraftwerke aufgeschreckt, die in einem sog. „Optionenbericht“ der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) veröffentlicht wurden. Danach waren Speicherseen unter anderem bei Vent im Rofental (Seitental im obersten Ötztal) sowie im Piztal am Riffelsee geplant gewesen. Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat sich seit dieser Zeit mit diesen Plänen sehr kritisch auseinandergesetzt. Hauptkritikpunkt war, dass es in Tirol zu keiner öffentlichen Diskussion kam, in der die Nachteile eines Kraftwerkes (Natur- und Landschaftsschutz) mit den möglichen Vorteilen (Umwelt- und Klimaschutz) abgewogen wurden. Die Pläne des Optionenberichtes wurden dann im sog. „Fortschrittsbericht“ (2006) konkretisiert:

  • Ausbau des Kraftwerkes Kaunertal
  • Ausbau der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz
  • Neubau eines Speicherkraftwerkes Malfontal und
  • Neubau eines Speicherkraftwerkes Matrei

Am Projekt Sellrain-Silz (Speichersee in Kühtai) wird derzeit gearbeitet. Das Kraftwerk Kaunertal hat sich mit einem projektierten Speichersee im Taschachtal weiter konkretisiert.

In der jetzigen Variante sind folgende Merkmale vorgesehen:

  • Zuflusserhöhung in den bestehenden Speicher Gepatsch durch Wasserfassungen und einem Stollen aus dem Ötztal (Venter Ache und Gurgler Ache)
  • Ein neues Pumpspeicherkraftwerk Gepatsch im Kaunertal
  • Eine zusätzliche Unterstufe Kaunertal 2
  • Ein neuer Speicher Taschach (Aufstauung des Taschachbaches):

Der Speicher ist mit einem Damm von 145 Metern geplant, mit einem Nutzinhalt von 70 Mio m³. Der Stefansdom in Wien mit seinem 136,4 Meter hohen Südturm würde darin komplett verschwinden. Gespeist werden soll dieser Speicher aus Zuflüssen aus dem Taschachtal sowie mit aus dem Gepatsch-Speicher hoch gepumptem Wasser. Bei dem Taschachspeicher handelt es sich also um ein sog. Pumpspeicher: Wasser wird mittels billigem Grundlaststrom aus Kohle- und Atomkraftwerken aus dem Kaunertal hochgepumpt, um zu Zeiten sehr hohen Stromverbrauchs kurzfristig Bedarfslücken zu schließen. Hierzu wird das Wasser zeitgenau in das Kraftwerk Gepatsch wieder abgeleitet. Dieser sog. „Spitzenstrom“ kann erheblich lukrativer als Grundlaststrom verkauft werden.

Von diesem Projekt unmittelbar betroffen ist das Taschachhaus, ein bedeutender Touren- und Ausbildungsstützpunkt, im Eigentum des Deutschen Alpenvereins. Die Versorgung dieses gerade neu sanierten Ausbildungsstützpunktes sowie das gesamte Wanderwegenetz müssten komplett verändert werden.

Zeitliche Planung des Projektes Kraftwerk Kaunertal:

Ab Planung bis zur Inbetriebnahme dieses Projektes werden seitens der Tiwag 12 Jahre angesetzt. Ab 2008 sollen die notwendigen geologischen Vor- und Haupterkundungen mittels u.a. Bohrungen durchgeführt werden.

Im Juli 2007 hatte der Tiroler Landtag bereits eine planungsrechtliche Voraussetzung für das Projekt im Taschachtal geschaffen: Da Moränen durch das Tiroler Naturschutzgesetz geschützt waren, wurde kurzerhand das Naturschutzgesetz geändert und der Schutz der Gletschervorfelder aufgehoben.

Der Deutsche Alpenverein ist seit 2005 in Deutschland bundesweit anerkannter Naturschutzverband. Im Februar 2008 hat der DAV die Anerkennung als Umweltorganisation gemäß § 19 Abs. 7 Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz 2000 nach österreichischem Recht erhalten und wird entsprechend im Rahmen des Umweltverträglichkeitsverfahrens seine Rechte wahrzunehmen wissen.

Text: DAV (Quellen: Tiwag – Fortschrittsbericht 2007)

Auf der Homepage des DAV

http://www.alpenverein.de/template_loader.php?tplpage_id=276

ist die Chronologie der bisherigen “TIWAG-Geschichte” aufgelistet. Eben da sind in der download-Datei “Projekt Kaunertal Mai 2008” beeindruckende Fotomontagen der TIWAG über den geplanten Speichersee im Taschach.

Kontakt Hütte
Taschachhaus
A-6481 St. Leonhard im Pitztal
Tel: +43 664 200 9588
Kontakt Tal
Eggenstall 177
A-6481 St. Leonhard im Pitztal
Tel: +43 664 200 9588

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